Epilepsie

sorgenfrei mit intakten Zähne

Die „Fallsucht“ ist mitnichten so spektakulär wie bei Julius Cäsar, dem bei der Volksversammlung (lat. „Komitien“) plötzlich Schaum vor den Mund trat, daher auch die Bezeichnung Morbus comitialis – Der römische Kaiser litt an Epilepsie, jenem Gehirnleiden, das in der Antike seiner übernatürlichen Symptome wegen als Omen galt. In den Schüttelkrämpfen des »Ergriffenen« (griechisch: Epileptos) offenbare sich der göttliche Wille, so die historische Anamnese. Heute sind die profanen Ursachen klinisch gut erforscht. Durch die gezielte Behandlung zugrunde liegender Entzündungen oder systemischer Stoffwechselstörungen lassen sich viele Epilepsien deutlich bessern. Mit besserer Mundhygiene und Parodontitis-Therapie können Sie mehr Anfallfreiheit gewinnen.

Epilepsie-Patienten sind in unserem Dental Biohealth Center in besten Händen.
Wir gehen auf Ihre Ängste ein und sorgen für ein entspanntes Behandlungsumfeld.

Die rund 800 000 Epilepsiekranken in Deutschland (mit durchschnittlich 10 bis 15 pro Monat Krampfanfällen pro Monat) können einer surrealen Überhöhung ihres Leidens nicht viel abgewinnen. Ob Bergwandern, Autofahren oder Saunieren, jede körperliche und konzentrative Anstrengung kann für sie schlimme Folgen haben oder tödlich enden, denn die exzessive Neuronenentladung im Hirn reicht vom sekundenlangen „Filmriss“ bis hin zu 10-minütigen Blackouts. Der Elektroschock eines Grand-mal-Anfalls, verbunden mit Halluzinationen und Lähmungen, wird für die Bewusstlosen und ihr Umfeld zur echten Gefahr. Generell liegt bei Epilepsie die durchschnittliche Lebenserwartung unter 50 Jahren, alle Unfallrisiken miteingeschlossen.

Weit harmloser und häufiger sind Absence-Epilepsien, auch bekannt als Juvenile Myoklonusepilepsie (JME) oder Janz-Syndrom (häufig im Alter von 12-20 Jahren). Bei dieser Art von „Kurzschluss“ wird das bewusste Denken oder eine motorische Aktivität nur für Sekunden unterbrochen; daher auch die Bezeichnung „petit mal“ (dt. kleines Übel; näher beschrieben unter Punkt 2).

Bei 80 Prozent aller Betroffenen lässt sich das explosive Reset der Hirnschaltkreise chemisch unterdrücken. Die meisten Epilepsie-Medikamente1 – Sirupe, Tabletten oder intravenöse Gabe – blockieren die elektrischen Signale und hemmen die Hirnaktivität, sodass es gar nicht erst zu einem Gewitter im Gehirn kommt. Leider aber können bei einigen Medikamenten starke Nebenwirkungen auftreten wie z.B. Hautausschläge oder Funktionsstörungen der Leber und der Blutbildung2. In diesem Fall sollte man sofort einen Medikamentenwechsel vornehmen. Achtung: Beim Absetzen der Medikamente liegt die Rückfallquote bei 70 Prozent.

Einige Antiepileptika haben auch dentale Nebenwirkungen. Zum Beispiel kann die Einnahme von Phenytoin bei 50 bis 60 % der Erkrankten dosis- und altersunabhängig Zahnfleischwucherungen verursachen. Unbehandelt kann die schmerzlose Gingivahyperplasie die Zähne verschieben und das Gebiss destabilisieren. Fakt ist, dass sich bei Epilepsie-Erkrankten deutlich häufiger Gingivitis und Parodontitis nachweisen lassen. Je massiver der Notstand im Mund, desto häufiger die Anfälle.

Warten Sie nicht zu lange, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Zahnsituation Ihr Nervensystem chronisch überreizt. In unserem Biohealth Center erhalten Sie eine auf Epilepsie-Patienten abgestimmte Zahnversorgung.

Quellen:
1. https://www.spiegel.de/wissenschaft/feuerwerk-im-gehirn-a-430953df-0002-0001-0000-000013686722
2. https://www.epilepsie-gut-behandeln.de/behandlung/medikamente/nebenwirkung/

Mehreren Studien zufolge nehmen Zahnentzündungen direkten Einfluss auf die Häufigkeit, Schwere und Dauer epileptischer Anfälle (siehe Publikationen im Journal „Seizure“ aus 2014 oder im European Journal of Epilepsy). Kausal scheint es in beide Richtungen zu gehen: Parodontitis führt zu Anfällen, Zähneputzen kann Anfälle auslösen, Epilepsie-Kranke haben schlechtere Zähne etc.

Aus der französischen Epilepsie-Forschung stammen die Begriffe „Grand-mal-Anfall und „Petit-mal-Anfall“, die für unterschiedlich lange Abläufe mit jeweils anderer Symptomatik stehen. De facto kann Parodontitis die Anzahl der Abwesenheiten und / oder die Schwere der Krampfanfälle um ein Vielfaches erhöhen. Weit weniger dramatisch verläuft ein Petit-mal-Anfall (meist bei Kindern und Jugendlichen): Der Kopf reagiert wie vom Blitz getroffen und die Abwesenheit („Absence“) hält nur für 5 bis 15 Sekunden an, begleitet von vermehrtem Speichelfluss, glasigem Blick, Augenblinzeln und Kauen; danach ist wieder alles so, als sei nichts geschehen. Unbehandelt können diese abrupten Aufmerksamkeitsverluste 10- bis 100-mal am Tag auftreten. Bei diesen kurzen Aussetzern treten keine Krämpfe auf.

Grand-mal-Anfälle hingegen können das Bewusstsein für bis zehn Minuten ausschalten. Diese sogenannte klonisch-tonische Krise ist begleitet von Kontraktionen, Krämpfen und / oder Muskelstarre, bis sich der Körper schließlich wieder entspannt und aus dem komatösen Zustand erwacht. In der Regel beobachten wir bei steigendem Alter eine zunehmend mangelhafte Mundhygiene. Deshalb ist es, so wichtig, dass Sie gerade als Epilepsie-Betroffene(r) in puncto professionelle Zahnreinigung sowie Karies- und Parondotose-Prophylaxe immer am Ball bleiben.

Egal ob Sie nur zur Vorsorge zu uns kommen oder akut behandelt werden müssen: Zahnarzttermine lösen bei den meisten Menschen innere Angstzustände und Psychostress aus, der sich oft erst während der Behandlung entlädt. Epilepsiepatienten können einen Anfall auf dem Behandlungsstuhl erleiden, was ein erhebliches Risiko für alle Beteiligten darstellt. Durch eine unkontrollierte Schockreaktion kann das Dentalbesteck zur Waffe werden, wenn es z. B. unerwartet von der Instrumentenablage gefegt wird. Ebenso kann es bei einem abrupten Grand-mal-Anfall zu Bissverletzungen kommen und damit zu einer ungewollten Infektübertragung (z. B. HIV, Aids oder Tetanus).

Um ein potenzielles Chaos mitten in der Behandlung zu vermeiden, ist ein offenes Vorgespräch notwendig. Dabei sollten Sie uns über individuelle Auslöser von Anfällen in Kenntnis setzen. Wenn Sie sich beispielsweise durch zu grelles Licht oder intensive Gerüche gereizt fühlen, können wir dies berücksichtigen. Erscheint das Risiko eines Schüttelkrampfes zu groß, kommen bioverträgliche Beruhigungsmittel (z.B. Arnika oder Benzodiazepin) in Betracht, die muskelentspannend und angstlösend wirken. Auf diese Weise verläuft auch das Setzen von Implantaten ohne Zitterpartie. Ein aufklärendes Gespräch ist sehr wichtig, um anhand einer persönlichen Blacklist geeignete Schmerzmittel und / oder Antibiotika verabreichen zu können.

Apropos Sedierung, Schmerztherapie und natürliche Hausmittel gegen Epilepsie: Die naturheilkundliche Apotheke bietet einen breiten Fächer an alternativen Möglichkeiten, parallel zu einer ketogenen Ernährung mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Vitamin D3 und Vitamin E. Pflanzliche Arzneien wie Moringapulver, Resveratrol (in Rotwein- und Cranberry-Saft enthaltene Antioxidantien) sowie Lakritz EPS und Baldrian EPS sind für ihre antikonvulsive Wirkung bekannt und helfen Anfälle zu entschärfen. Mehr dazu unter dem Naturmedizin-Blog https://blog.soin-et-nature.com/de/ein-alternativer-ansatz-bei-epilepsie/ Der Beitrag beleuchtet in aller Kürze die verschiedenen Anfallsarten und deren Ursachen.1 Fokale Anfälle können von verschiedenen Bereichen des Großhirns ausgehen und sich auf beide Gehirnhälften ausweiten bzw. generalisieren. Man spricht dann von einer bilateral tonisch-klonischen Krise. In beiden Fällen gewinnen Sie durch einen gesunden Zahnstatus mehr Nervenstärke.

Absolut kritisch hingegen sind Epilepsie verursachende Vorerkrankungen wie Hirnblutungen, Schlaganfälle, Hirntumore oder Meningitis: Hier führt kein Weg an einer klinischen Behandlung bzw. entsprechenden Reha-Maßnahmen vorbei, die je nach Affinität pflanzlich unterstützt werden können.

Quelle:
1. https://www.epilepsie-gut-behandeln.de/epilepsie/anfallsarten/fokale-epilepsie/

Ein Anfall kann Zahnfrakturen oder Zahnverlust zur Folge haben. Sollte durch einen Sturz ein Zahn herausfallen, ist es vorteilhaft, den Zahn nach Möglichkeit zu säubern und noch am Unfallort in die Wunde zurückzustecken (ausgenommen Milchzähne). Der herausgefallene Zahn kann auch in die Praxis gebracht werden, jedoch muss das Zurückstecken des Zahns innerhalb einer Stunde erfolgen. Bricht nur ein Stück des Zahnes ab, kann der Splitter beim Zahnarzt wieder befestigt werden.

Herausnehmbare Zahnprothesen sind bei Epilepsie-Kranken hochproblematisch. Bei einem Anfall könnten Teile verschluckt werden und nicht selten wird der Zahnersatz beschädigt. Mit Dentalimplantaten verankerte Prothesen sind hier die bessere Alternative. Einige Krankenkassen gewähren bei entsprechender Indikation einen finanziellen Zuschuss. Nichts ist beruhigender als die Gewissheit, dass Ihr Gebiss intakt bleibt, komme, was wolle!