RHEUMA

Bessere Heilchancen via Zähne

Inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass Parodontitis und Rheuma sich gegenseitig beeinflussen. Eine unbehandelte Parodontitis kann zu einer Kiefergelenkentzündung und in der Folge auch zu einer Funktionsstörung des Kausystems (CMD1) führen. Umgekehrt werden bei rheumatischen Erkrankungen Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet, die ins Immunsystem eingreifen und zum Motor für viele chronisch-entzündliche Beschwerden werden – bis hin zu rheumatischen Autoimmunerkrankungen wie dem Sjörgen-Syndrom, einhergehend mit schmerzhaften Aphten im Mund.

Durch paradontale Sanierung können Sie Ihrem Rheuma zu Leibe rücken. Sprechen Sie uns beim nächsten Zahnarztbesuch darauf an!

Quellen:
1. www.zwp-online.info.de

Wer arthritische Beschwerden hat, sollte sich unbedingt einen Termin zum Parodontalcheck in unserer Praxis geben lassen. Eine Methode, Frühsymptome einer Paradontitis zu erkennen, ist die Zykotinanalytik. Ein solcher Blutlabortest kann – wenn die Diagnose auf Zahnfleischentzündung oder Gingivitis lautet –, bereits in der Vorstufe einer Parodontose sehr aufschlussreich sein. Anhand der Zytokine bzw. Signalproteine im Blut können entzündliche Immunreaktionen des Körpers festgestellt werden, die im schlimmsten Fall – meist aber bei älteren Personen – lebenswichtige Organe schädigen und unbehandelt zu einem Organversagen führen können.

Bei Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis (RA), der häufigsten entzündlichen Erkrankung des Kiefergelenks, bedarf es der präzisen Bestimmung der Zytokine und ihrer proinflammatorischen Aktivität. Verhalten sich diese chemischen Botenstoffe optimal, sorgen sie für optimale Zellkommunikation und können Infektionen abwehren bzw. Entzündungen hemmen. Eine übermäßige Vermehrung wiederum kann ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Rheumatismus und Krebs bedingen.

Mittlerweile ist fast jeder dritte Erwachsene von Zähneknirschen betroffen ist. Chronischer Bruxismus führt zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und der Kiefergelenke. Hauptursache für Zähneknirschen sind Schlafstörungen, diffuse Ängste und chronischer Stress. Ist die Psyche überfordert, kommt es zu Verspannungen im Kausystem. Die klassische Durchhalteparole „Zähne zusammenbeißen“ bewirkt oft das Gegenteil: Der Kiefer streikt. Sind Kiefernknochen und Zahnbett einmal stark angegriffen, ist jede Bewegung des Unterkiefers schmerzhaft. Es kommt zu übermäßigem Zahnschmelzabrieb und die Zähne verlieren an Halt.

Im Sinne einer ganzheitlichen Therapie gehen wir deshalb auch den rein somatischen Ursachen auf den Grund. Kieferfehlstellungen, gestörte Wundheilung, altersbedingte Fehlbelastungen und Kieferknochenerweichung durch Zahnherde (FDOK) machen das Kauen zur Schmerzprobe. Der damit einhergehende Bruxismus kann eine Kiefergelenkarthritis oder Kiefergelenkarthrose auslösen.

Das Sjörgen-Syndrom ist nach der rheumatoiden Arthritis die zweithäufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Bei 94 bis zu 100 % der Sjörgen-Erkrankten wird Mundtrockenheit (Xerostomie) diagnostiziert, einhergehend mit ernsthaften Problemen im Mund- und Rachenraum. Durch chronische Heiserkeit können sich Stimmbandknötchen und Stimmlippenpolypen bilden, die zu Stimmbildungsstörungen bis hin zu Kehlkopfkrebs führen.

Der Zustand der Mundschleimhäute gibt uns Aufschluss über die Schwere der Erkrankung; die Symptome reichen von Mundwinkel- und Lippenentzündung (Cheilitis), verminderter Lippenfeuchtigkeit bis hin zu entzündlichen Aphten (Schleimhautschäden) und Ulzerationen im Mund, sprich Gewebedefekte und Geschwüre.

In der Dentalmedizin ist es ein offenes Geheimnis: Es gibt eine fatale Wechselwirkung zwischen Kieferostitis und Rheuma. Um dies festzustellen, diagnostizieren wir schwer auffindbare Nico/FDOK-Störfelder im Mund. Je früher die Entzündungsherde entdeckt werden, desto eher werden Sie auch durch entsprechende Behandlung frei von rheumatischen Beschwerden, zumindest aber wird Ihr Schmerzpegel deutlich sinken. Denn im Kiefer pulsiert Ihre Lebensenergie!

Wir führen zunächst eine umfassende Anamnese durch und fragen nach bereits entfernten Amalgamplomben, nach Wurzelkanalbehandlungen und früheren Weisheitszahn-OPs mit Komplikationen wie anhaltenden Schwellungen und Wundheilungsstörungen. Da in den Knochenbereichen häufig Hohlräume verbleiben, die sich mit Fettzellen, Granulomen (knötchenförmige Entzündungsgewebe) und Toxinen füllen, stellen wir anhand von Laborwerten fest, ob akuter Handlungsbedarf besteht. Besonders aufschlussreich ist ein Rantes-Test. Auch wenn keine Symptome oder pochenden Schmerzen auftreten, kann schnelles Handeln weit Schlimmeres verhüten und wahrscheinlich bekommen Sie Ihre Rheumaschübe mittel- und langfristig besser in den Griff!

Je mehr entzündungsfördernde Rheumaprozesse, desto mehr Störfelder im Mundraum und umgekehrt! Wer an Rheuma erkrankt ist, sollte prüfen lassen, ob dies auf eine Wurzelkanalbehandlung zurückzuführen ist. Tote Zähne können Ihr allgemeines Körperwohl schwer belasten: Nervtote Zähne sorgen für eine Bakterienschwemme im Blut und werfen Ihr Immunsystem aus der Bahn; so kann es überhaupt erst zu rheumatoiden Entzündungen und Funktionseinschränkungen der Gelenke kommen.

„Rheuma“ umfasst ein breites Spektrum an Gelenkerkrankungen, genau genommen können 400 verschiedene Diagnosen gestellt werden. Immer aber sind Muskeln, Nerven, Sehnen, Wirbel, Gelenkinnenhaut oder Knorpel mehr oder weniger stark betroffen.

Meist treten rheumatische Beschwerden zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, doch auch bei Kindern und Jugendliche können sich Gelenke, Bindegewebe oder Blutgefäße entzünden. Rheumatiker sind meist von entzündlichen Gelenkerkrankungen betroffen, wie der rheumatoiden Arthritis oder Polyarthritis sowie Morbus Bechterew, eine Erkrankung mit Schmerzen, die bis ins Mark gehen. Typisch sind auch die sogenannten Rheumaknoten, kleine harte Knötchen unter der Haut, die auf einen schweren Krankheitsverlauf verweisen. Neben dem zunehmenden Gelenkverschleiß sind fortgeschrittene Gelenkverformungen möglich, die das alltägliche Leben stark beeinträchtigen können.

Unter entzündlichem Rheumatismus reiht sich die Arthritis ein, die mit Schwellungen und Rötungen einhergeht und im weiteren Verlauf auch andere Organe schädigen kann, zum Beispiel die Lunge, das Herz, die Nerven, die Blutgefäße und die Augen. Des Weiteren gibt es den degenerativen Rheumatismus; darunter fallen Arthrose, wenn abgenutzte Knorpel Schmerzen in Schulter, Finger oder Knie verursachen, Bandscheibendegeneration oder Diskose (IDD), die das Bücken, Husten, Niesen oder Pressen zur Qual werden lassen. Last but not least gibt es noch das Weichteilrheuma (Fibromyalgie).

Wie der Name schon sagt, sind hier insbesondere Muskeln, Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeutel, Bänder, Binde- und Fettgewebe betroffen. Kurz, alles was den Bewegungsapparat bei gesunden Menschen „weich“ und fit hält, aber mit fortschreitender Erkrankung zunehmend „einrostet“ und versteift. Grund hierfür sind meist verklebte Faszien und Durchblutungsstörungen im Bindegewebe, die den Nährstoffaustausch behindern und Zellentzündungen hervorrufen können.

Lassen Sie es gar ich erst soweit kommen. Ein kleiner „Kunstgriff“ im Mund könnte der erste Schritt sein in ein schmerzfreies Leben!