AUSLÖSER: STRESS

Oft sind Pressen und Zähneknirschen jedoch nur Ventile, über die sich ganz andere Probleme ins Bewusstsein drängen. Nicht selten liegt die eigentliche Ursache für die Beschwerden im Inneren.

Grundsätzlich lassen sich hier vier Gruppen unterscheiden:

01. Kurzzeitiger Stress:
Manche Menschen knirschen vor einem wichtigen Ereignis (z.B. Prüfung, Einstellungsgespräch) sehr stark mit den Zähnen. Am stärksten in der Nacht davor. Nachdem die belastende Situation vorbei ist, verschwinden auch Knirschen und Pressen wieder.

02. Anhäufung belastender Erlebnisse:
Man weiß aus Untersuchungen, dass die Anhäufung belastender Erlebnisse dazu führt, dass Menschen diese Ereignisse im Traum zu verarbeiten versuchen. Das geht mit einer erhöhten inneren Anspannung einher, die sich in Zähneknirschen und Pressen äußern kann. Zu solchen Erlebnissen können gehören:

Tod eines nahestehenden Menschen
Trennung und Scheidung
Eigene Verletzung oder Krankheit
Verlust des Arbeitsplatzes
Ungünstige finanzielle Veränderungen (z.B. Insolvenz)
Wohnungswechsel und fremde Umgebung

03. Dauerhafte seelische Belastung
Ebenso können dauerhafte seelische Belastungen dazu führen, dass Kiefer und Zähne nicht zur Ruhe kommen. Solche Belastungen können sein:

eine Unglückliche Beziehung
ständiger Ärger am Arbeitsplatz
belastende finanzielle Sorgen
Stress mit den Kindern

04. Psychische Grundmuster
Wie bei jeder anderen psychosomatischen Erkrankung können auch beim Bruxismus psychische Grundmuster eine wichtige Rolle spielen.

Menschen, die buchstäblich „alles in sich hineinfressen“ können ihren Gefühlen nicht einfach freien Lauf lassen. Sie trauen sich nicht, sich zu wehren und fühlen sich oft ohnmächtig ausgeliefert.

Bei solchen Menschen staut sich der gesamte seelische Frust im Inneren an. Es entsteht ein permanenter seelische Druck, der zu einer deutlich erhöhten Muskelspannung führt und in vielen Fällen zu Zähneknirschen und Pressen.

Um Ihr Zähneknirschen zu beheben, arbeiten wir mit dem gesamten Spektrum moderner Funktionsdiagnostik (CMD), für die wir in unserer Praxis erstklassig ausgestattet sind.

Die Behandlung des Zähneknirschens beginnt damit, dass wir mit Ihnen über die genaue Art Ihrer Beschwerden und eventuelle Hintergründe sprechen.

Dabei müssen wir nicht einmal wissen, um was es genau geht, sondern nur, ob es Dinge gibt, die Sie belasten.

Anschließend werden wir Ihre Zähne, Kieferstellung, Ihre Kaumuskulatur und die Kiefergelenke gründlich untersuchen.

Wir klären genau, ob es Auslöser für das Knirschen in Ihrem Mund gibt, zum Beispiel Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer, Störkontakte durch Fällungen oder Zahnersatz, Probleme mit der Bisslage nach einer kieferorthopädischen Behandlung usw.

In einigen Fällen sind dafür Analysen mit speziellen Geräten erforderlich. Aber auch unser Fotolabor kommt in solchen Fällen zum Einsatz!

Zahnschienen (Aufbiss-Schienen):
Eine der häufigsten Maßnahmen sind so genannte Aufbiss-Schienen. Das sind individuell gefertigte harte oder weiche Folien aus Kunststoff, die auf die Zähne eines Kiefers gesteckt werden. Meistens auf den Oberkiefer und meistens nur bei Nacht.

Aufbiss-Schienen wirken als eine Art mechanische Sperre gegen das Knirschen. Ihr Zweck ist:

Störkontakte auszugleichen
den Unterkiefer in eine stabile und eindeutige Position zu bringen
Kiefergelenke und Kaumuskulatur zu entlasten
Pressen und Knirschen zu verhindern

Mit dieser einfachen Sofortmaßnahme können oft erstaunlich schnelle und deutliche Verbesserungen erzielt werden. Natürlich müssen vorhandene Störkontakte und Fehlstellungen später dauerhaft korrigiert werden, z.B. durch neue Füllungen, exakt sitzenden Zahnersatz oder eine kieferorthopädische Behandlung.

Welche Art Aufbiss-Schiene für Sie richtig ist, entscheiden wir individuell. Gefertigt werden sie gleich vor Ort in unserem Meisterlabor.

Medikamente gegen Kiefergelenkschmerzen:

In schweren Fällen kann es notwendig sein, dass wir Ihnen vorübergehend spezielle Medikamente verordnen, um Ihre akuten Beschwerden zu lindern.

Natürlich sollte eine solche medikamentöse Behandlung durch eine ursachenorientierte Therapie ergänzt und fortgesetzt werden!

Anleitung zu Massage und Übungen

Wenn die Kaumuskeln durch Knirschen und Pressen übersäuert, verhärtet und schmerzhaft sind, können Sie durch bestimmte Eigenmassagen diese Muskeln wieder entspannen.

Auch Fehlfunktionen des Kausystems können durch bestimmte Übungen korrigiert werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche Übungen durchführen können.

Überweisungen an Physiotherapeuten

Wenn Haltungs- oder andere orthopädische Schäden vorliegen, müssen diese physiotherapeutisch oder osteopathisch behandelt werden.

Auch dies wird in der funktionsdiagnostischen Untersuchung deutlich, so dass wir Ihnen schon zu einem frühen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen empfehlen können.