BOTENSTOFFE NAMENS RANTES

Stille Entzündungen orten

Oft übersehen und zu spät erkannt: Infolge von Wurzelbehandlungen, toten Zähnen, weit zurückliegenden OPs und Wundheilungsstörungen kann es einer chronischen Entzündung des Kieferknochens kommen. Lokal treten zunächst keine spürbaren Schmerzen, Schwellungen und Symptome auf, jedoch werden niederschwellige, chronische Entzündungen in bestimmten Körperregionen ausgelöst, einhergehend mit Enzymblockaden und gestörtem Energiestoffwechsel in den Zellen. Es gelangen vermehrt pro-entzündliche Zytokine alias RANTES in den Blutkreislauf. Lesen Sie weiter, was erhöhte Rantes-Werte alles im Körper anrichten können und wie Entzündungshotspots früh genug feststellen kann:

Hinter der Abkürzung RANTES (= Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted) verbergen sich regulatorische T-Zellen, kurz Treg genannt, die „ausgedrückt und abgesondert“ auf gefährliche Störfelder im Kiefer oder in den Kieferhöhlen verweisen. Diese können sich zunächst unbemerkt zu einer Kieferostitis entwickeln, also einer Entzündung des Kieferknochens. Die Treg-Zellen bremsen die Immunabwehr und regulieren die Selbsttoleranz des Immunsystems. Dadurch limitieren sie chronische Infektionsverläufe und verhindern im gesunden Organismus die Entstehung von Autoimmunkrankheiten und anderen Immunschwächen und Viruserkrankungen.

Rantes ist nur ein Teilbereich von NICO/FDOK. FDOK ist eigentlich der geeignetere Begriff. NICO/FDOK-Störfelder beinhalten nicht nur Rantes, sondern auch Bakterien, Viren, Schwermetalle etc. – Wir untersuchen die gesamte Belastungssituation im Mund- und Kieferbereich, um verlässliche Rückschlüsse auf Krankheitsverläufe ziehen zu können.

Zahlreiche systemische Entzündungserkrankungen gehen mit einem erhöhten Rantes-Spiegel im Blut einher. RANTES ist ein chemotaktisch wirksamer „Riechstoff“ aus dem Kiefer, der im Körper entzündungsfördernde Botenstoffe oder Chemokine aussendet und an körperlichen Schwachstellen Beschwerden verursachen kann. Um festzustellen, inwieweit erhöhte Rantes-Werte eine Erkrankung ausgelöst haben könnten, fertigen wir zuerst eine digitale Volumentomograpie (DVT) an; anhand der festgestellten Knochendichte kann dann eine NICO/FDOK erkannt werden. Eine anschließende Analyse der Rantes-Blutwerte im Labor gibt Aufschluss über schlummernde NICO-Störfelder im Kieferknochen. Erhöhte RANTES-Werte im Blut treten bei vielen Krankheitsbildern auf, bei denen entzündliche Prozesse eine Rolle spielen.

Selten verursacht Rantes an der Stelle Schmerzen, wo die erhöhten Werte lokalisiert werden, sondern führen – je nach genetischer Disposition, individueller Anfälligkeit, Stesssituation oder Virenlast – zu Beschwerden unterschiedlichen Schweregrads, angefangen bei Gelenkschmerzen über Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zu chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebs.

Da es sich um „stille Herde“ handelt, helfen klassische Röntgenaufnahmen und Kontrastmittel bei MRTs nicht weiter. Kein Wunder, denn totes Gewebe wird weder durchblutet, noch finden dort Stoffwechselaktivitäten statt. Um die Entzündungshotspots aufzuspüren, bedarf es ein äußerst kundiges Auge des diagnostizierenden Zahnarztes und einer sogenannten Digitale Volumen-Tomographie, kurz DVT, oder einer Dentalen Volumen-Tomographie, wenn die Entzündung im Kieferbereich vermutet wird. Eine weitere Option wäre die Durchführung einer Dünnschicht-CT-Aufnahme.

Fragen Sie uns bei Ihrem nächsten Zahnarztbesuch nach der für Sie geeigneten Untersuchungsmethode. Die Kosten für eine DVT- oder CT-Aufnahmen sind davon abhängig, ob eine medizinische Indikation vorliegt. Die Kosten für einen Rantes-Bluttests liegen bei ca. 30 Euro – beides sind prinzipielle Privatleistungen.

Generell lässt sich sagen, dass RANTES-Werte an vielen Krankheitsbildern beteiligt sind, bei denen entzündliche Prozesse auftreten.

RANTES (CCL5) ist ein entzündungsförderndes Zytokin, welches im Organismus – sollten die Werte über längere Zeit erhöht sein –, das Immunsystem so sehr aus dem Takt werfen kann, dass es gewisse Teile angreift bzw. autoimmun reagiert, andere Teile wiederum, zum Beispiel bei Krebs, ignoriert.

RANTES triggert einerseits Abwehrzellen, löst aber auch Entzündungsprozesse aus. Die Entzündung sorgt dafür, dass Bakterien gestreut werden und je nach Schwachstellen im Körper Symptome und Krankheiten unterschiedlichen Schweregrads verursacht; dazu zählen Allergien, Arthritis, Asthma und Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet (z. B. Typ-1-Diabetes, Hashimoto und Multiple Sklerose), Demenz, Depression, Epilepsie, Krebs und andere Tumorerkrankungen, Meningitis, Migräne, MS, Psoriasis und Rheuma.

Mehr dazu finden Sie hier.